Alternativen zum Parkdeck

Die SPD hat im Umweltauschuss und im Bau- und Planungsausschuss dem Vorhaben der Verwaltung, an der Pestalozzistraße ein Parkdeck zu bauen, nicht zugestimmt und beantragt, diese Planung aufzugeben. Uns fehlt der Nachweis, dass in der Kaarster Innenstadt ein Mangel an Parkflächen besteht, der den Bau eines Parkdecks an der Pestalozzistraße unumgänglich und alternativlos notwendig macht. Die Parkraumplanung muss aus unserer Sicht im Licht der geplanten Neugestaltung der Kaarster Innenstadt bewertet werden. Alle Teilnehmer an dem Ideenwettbewerb haben sich zum Parkraum geäußert und Vorschläge gemacht, die deutlich attraktiver sind als das geplante Parkdeck am Stadtpark, das nach dem Willen der Verwaltung für viel Geld entstehen soll und für das 37 Bäume weichen sollen. Die SPD setzt auf eine Aufwertung des Stadtparks und langfristig eine Entwicklung hin zu einem Kulturpark und erinnert an die erfolgreiche Veranstaltung „Oper to go“. Und um den enormen Parksuchverkehr im Bereich des Maubiscenters zu reduzieren, haben wir eine Parkhinweisbeschilderung beantragt.

Unser Antrag im Wortlaut:

Antrag

 

  1. Die Planung für den Bau eines Parkdecks im Bereich des Stadtparks wird aufgegeben.

 

  1. Zur Aufwertung des Stadtparks werden die folgenden Maßnahmen vorgeschlagen:

 

  • Verbesserung der Pflege des Stadtparks
  • Ergänzung der Bepflanzung
  • Neuanpflanzung von Bäumen als Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas

 

  1. Entwicklung des Stadtparks zu einem Kulturpark unter Einbeziehung der Fläche vor der Volkshochschule.

 

  1. Zur Regulierung / Verringerung von Parksuchverkehren soll ein Parkorientierungssystem installiert werden.

 

  1. Die Einbahnstraßenregelung im Bereich AEF / Volkshochschule zur Pestalozzistraße wird beibehalten.

 

 

Begründung

 

Zu 1. Es fehlt der Nachweis, dass in der Kaarster Innenstadt ein Mangel an Parkflächen besteht, der den Bau eines Parkdecks an der Pestalozzistraße unumgänglich und alternativlos notwendig macht. Auch das Planungsbüro Runge kommt in seinem Fazit Parkraumkonzept zu dem Ergebnis, dass ein Parkdeck an der Pestalozzistraße eher für Langzeitparkende geeignet, für Kunden und Besucher der Kaarster Innenstadt aufgrund der Entfernung aber wenig attraktiv sei.

Aus Sicht der SPD-Fraktion ist die Planung von Flächen zum Parken in diesem Bereich im Zusammenhang mit der Planung der Neugestaltung der Innenstadt zu betrachten, d.h. das Vorhaben ist derzeit nicht entscheidungsreif. Alle Teilnehmer am städtebaulichen Ideenwettbewerb „Kaarster Innenstadt“ haben Vorschläge gemacht zur Parksituation. Auch der Siegerentwurf sieht eine Tiefgaragenlösung vor, die wegen der unmittelbaren Nähe zum Zentrum für die Nutzer, die z.B. Geschäfte oder Gastronomie aufsuchen wollen, deutlich attraktiver ist.

Nicht zuletzt sollten auch die hohen Kosten für den Bau eines Parkdecks für kostengünstigere Alternativen sprechen.

 

Zu 2.            Die Pflege des Stadtparks mit seinem teils alten Baumbestand ist aus Sicht der SPD-Fraktion zu verbessern.

 

Zu 3. Der Stadtpark wird von allen Kaarsterinnen und Kaarstern gut angenommen. Zunehmend in den letzten Jahren ist zu beobachten, dass er auch ganzjährig als Ort für den Outdoorsport genutzt wird. Aber auch Kulturveranstaltungen in der warmen Jahreszeit sind dort möglich, es sei an die erfolgreiche „Oper to go“ erinnert. Nach dem Freiwerden der Fläche der im Bereich der VHS befindlichen Container soll diese für eine kleine Bühne genutzt werden, auf der in den Sommermonaten kleinere Open-Air-Aufführungen stattfinden können. Außerdem soll dort auch ein Gastronomiebetrieb angesiedelt werden.

 

Zu 4. In der Tat ist insbesondere im Bereich des Maubiszentrums ein enormer Parksuchverkehr zu beobachten, während beispielsweise auf dem renovierten Parkdeck der Rathausarkaden regelmäßig viele Parkplätze frei bleiben. Auch der jetzige Parkplatz an der Pestalozzistraße hält zu jeder Tageszeit freie Plätze vor. Der Parksuchverkehr gerade für Besucher der Innenstadt dürfte durch eine Parkhinweisbeschilderung in großem Maß verringert werden.

 

Zu 5. Derzeit besteht kein Bedarf, an der bestehenden Einbahnregelung Änderungen vorzunehmen.