Viele Bürger wechseln ihre Smartphones, Tablets etc. spätestens nach zwei Jahren aus, um technisch immer auf dem neuesten Stand zu sein. Diese Geräte werden i.d.R. aber nicht vom Hersteller oder Anbieter zurückgenommen und auch nicht fachgerecht entsorgt, sondern im günstigsten Fall zur Nachnutzung weitergegeben, in sehr vielen Fällen aber zu Hause gelagert oder gar in den Müll gegeben.
Die Geräte enthalten viele Edelmetalle wie Gold, Silber und Kupfer und seltene Erden wie beispielsweise Palladium oder Kobalt. Diese kostbaren Rohstoffe werden häufig unter menschenunwürdigen Bedingungen gewonnen. In Zahlen bedeutet das nach einer Schätzung der Deutschen Umwelthilfe, dass rund 124 Mio. Altgeräte in den Schubladen ungenutzt liegen, d.h. etwa 2,9 Tonnen Gold, 30 Tonnen Silber und 1.100 Tonnen Kupfer. Daneben sind aber auch Schadstoffe, z.B. Quecksilber, Blei und Kadmium in den Geräten enthalten. Ein Recycling ist nicht nur unter ökologischen, sondern auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll.
Erfreulich für die Umwelt – und für die Kaarster Bürger – musste über den Antrag nicht abgestimmt werden, sondern es bestand überwiegende Einigkeit über den dazu erarbeiteten Vorschlag der Verwaltung. Die hat den Antrag nämlich aufgegriffen und mitgeteilt, zum 1.4.2019 einen Sammelbehälter an der Infotheke aufzustellen. Außerdem solle in einer Pressemeldung auf die im Stadtgebiet nunmehr vorhandenen Sammelbehälter (Infotheke Rathaus,Tuppenhof (NABU-Sammelstelle), Vorraum der Kirche St. Martinus (Sammelstelle Kolpingfamilie) hingewiesen werden.
Es wird an der Sammelstelle im Rathaus wird ein Hinweis angebracht, dass alle personenbezogenen Daten vor der Abgabe der Geräte zu löschen sind.
Leider ist, wie ursprünglich intendiert, eine Veräußerung der gesammelten Geräte durch die Stadt und das Zukommen des Erlöses an eine gemeinnützige Einrichtung nicht möglich, denn der Rhein-Kreis Neuss ist grundsätzlich für die Entsorgung der o.g. Geräte zuständig. Die Stadt Kaarst kann eine Sammlung organisieren, ist hier jedoch überlassungspflichtig an den Rhein-Kreis Neuss. Gegen eine Sammlung der Geräte und Weitergabe an den NABU hat der Rhein-Kreis Neuss jedoch keine Bedenken. Wie der Rhein-Kreis Neuss mitteilte, arbeitet der NABU mit der Firma Telefonica zusammen. Da der NABU die gesammelten Geräte dann an diese Firma übergibt, handelt es sich um eine gesetzlich zulässige Einsammlung/Rücknahme durch den Hersteller/Vertreiber.